2018
Von Durban nach Cape Town - mein Roadtrip durch Südafrika
Hallo liebe Blogleser,
Vor ziemlich genau einer Woche bin ich von meinem Roadtrip durch Südafrika zurückgekommen und jetzt wird es Zeit auch einige Bilder und Geschichten hier mit euch zu teilen. Wir haben viel erlebt und jeder Tag war anders und an jedem Ort durfte ich Südafrika anders erleben. Da ich so viel erlebt habe und so viele Fotos habe, die ich gerne zeigen würde, dass es diesen Blogeintrag sprengen würde, werde ich einfach ein paar meiner Lieblingsbilder und die Geschichten dahinter erzählen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
Bevor es aber mit den Fotos losgeht, werde ich noch schnell erklären wie unsere Reise grundsätzlich abgelaufen ist. Marie und ich waren für zwei Wochen mit BAZBUS unterwegs. Das ist ein Hop-on Hop-off Bus, der uns direkt an unseren Hostels abgesetzt und auch wieder eingesammelt hat. Wir sind in diesen zwei Wochen von Durban nach Kapstadt und wieder zurück gefahren. Für Marie und mich war es unser erster Urlaub, den wir komplett alleine geplant (zum Glück nicht bezahlt) haben und dementsprechend waren wir auch nochmal ganz anders aufgeregt. Haben wir auch wirklich alle Hostels für den richtigen Tag gebucht, weiß der Busfahrer, dass er uns heute abholen muss? Alles neu und aufregend, aber am Ende hat alles wunderbar gepasst und wir hatten keine Probleme. Auf der Erwachsenwerden-Checkliste können wir Urlaub-buchen-ohne-Eltern-die-uns-über-die-Schulter-schauen guten Gewissens abhaken.
So jetzt geht es aber los:
Was ich immer wieder besonders genossen habe war die Zeit und der Blick über das Meer. Auch wenn wir in Durban wohnen, verbringen wir doch nur sehr wenig Zeit am Strand. Dieses Bild ist in Jeffrey's Bay enstanden, ein weltbekannter Surferort. Leider hatten wir an diesem Tag nur Regen und so konnten wir in "J-Bay" nicht selbst surfen. Der Blick von unserem Hostel war der Stop aber auf jeden Fall wert.
Einer meiner absoluten Lieblingsstops war auf jeden Fall Wilderness! Nach einer tollen Nacht in Jeffrey's Bay, in der wir viele Leute getroffen haben und erst morgens ins Bett gekommen sind, war Wilderness der perfekte Ausgleich. Mit einem endlosen Strand und einem Zimmer mit Meerblick haben Marie und ich die Seele baumeln lassen und den schönsten Sonnenuntergang miterlebt, den ich je gesehen habe. Ein kleines Paradies.
Am nächsten Morgen hatten wir noch einige Stunden Zeit und sind eine stillgelegte Bahnstrecke entlang gewandert. Direkt an der Küste entlang, durch Tunnel und über Brücken. Auch eins meiner absoluten Highlights!
Dieses Foto ist in Mosselbay beim Sandboarding entstanden. Dort konnten wir die höchste Düne Südafrikas runtersliden. Auch wenn es ähnlich aussieht wie Snowboarden, ist es meiner Meinung nach sehr viel einfacher, da Sand weniger rutschig ist als Schnee. Echt toll, eine Sportart auszuprobieren, die bei uns eher schwierig wäre. Wirklich lustig war aber auch unser Coach, der uns verschiedene lustige Geschichten erzählt hat. Zwei davon will ich euch auch erzählen, weil sie einfach so verrückt klingen.
Im Gebiet, in dem diese Düne liegt, wächst eine bestimmte Schlingpflanzenart, von der sich die Schafe dort ernähren. Jedes Jahr gibt es einen Monat, in dem der Wind aus einer ganz bestimmten Richtung kommt und aus irgenteinem Grund verändert das etwas in der Pflanze, sodass die Schafe, die in der Zeit davon essen in eine Art Schock verfallen und sich nicht mehr bewegen können. Woran das liegt, weiß keiner und es weiß auch keiner und auch nicht in welchem Monat es wieder passieren wird. Zum Glück haben sie aber eine "Medizin" für die Schafe gefunden: Whiskey und Milch. Klingt wirklich total verrückt.
Die Düne, auf der wir gefahren sind, liegt auf einem Privatgrundstück, das einem älteren Paar gehört. Allerdigs wussten sie jahrelang nicht, dass diese Düne etwas besonderes sein könnte. Vor 15 Jahren hat dann ein Mann mal nachgemessen und herausgefunden, dass diese Düne die Höchste in Südafrika ist. Das Ehepaar hat die Chance ergriffen und angeboten, dass unser Coach auf dieser Düne Unterricht geben darf, gegen Eintritt. Sie wohnen jetzt also dort und genießen ihr Leben und täglich kommen Menschen und bezahlen dafür, dass sie auf diese Düne Sandboarden dürfen. So ein Glück muss man erstmal haben! Da kauft man mal ein Grundstück und plötzlich liegt genau da die größte Düne des Landes drauf!
Ein weiterer wunderschöner Stop war Stellenbosch. Der weltberühmte Ort des südafrikanischen Weins. Was würde sich da mehr anbieten als eine Weinverkostung zu machen. Wir wurden also mit einem Tuk-Tuk abgeholt und unser Tourguide war eine ältere Frau, die über Facebook den Job gefunden hatte, weil ihr die Pension allein zu langweilig war. Es war wahnsinnig interessant und inspirierend von ihrer Sicht auf viele Dinge in Südafrika zu hören und Geschichten aus ihrem Leben zu hören. Es war wirklich ein toller Tag und es tat gut sich so verwöhnen zu lassen. Auf ihre Empfehlung haben wir uns auch eine Flasche ihres Lieblingsweins gekauft um ein bisschen Südafrika nach Hause mitzubringen.
Der Berg auf dem zweiten Bild heißt übrigens "High as Hell" übersetzt auf Englisch. Als wir gefragt haben, woher der Name kommt, meinte die Frau nur: Jemand hat vermutlich versucht raufzuklettern und es auf der Hälfte bereut, weil der Berg nun mal high as hell ist.
An unserem ersten Abend in Kapstadt haben wir den Sonnenuntergang auf dem Signalhill angeschaut und den "gedeckten" Tafelberg gesehen. Bewaffnet mit einer Flasche Wein und einer Packung Kekse haben wir einen wunderschönen Blick über Kapstadt gehabt. Besonders süß war der Heiratsantrag, der wir mitbekommen haben. Zuerst haben wirs gar nicht kapiert und plötzlich applaudieren alle. Echt ein tolles Erlebnis!
Kurz nach dem Sonnenuntergang hatten wir noch diesen beeindruckenden Blick über Cape Town bei Nacht! Wirklich eine tolle Stadt!
Eine der wichtigsten Wahrzeichen von Kapstadt ist natürlich der Tafelberg. Marie und ich waren uns aber einig, dass es viel cooler ist, selbst hochzulaufen, als mit der Gondel zu fahren. Nach zwei Stunden Treppensteigen und mehrmaligen Fragen, ob wir eigentlich noch ganz normal im Kopf sind, haben wir dann doch unser Ziel erreicht. Und der Ausblick war den ganzen Schweiß und alles Fluchen wert. Wir haben oben auch nochmal mehrere Stunden verbracht, weil es einfach so wunderschön war.
Total süß waren auch die Dassies. Sie sehen aus wie große Hamster und mögen anscheinend Äpfel. Ich hab ihnen aus Spaß meinen Apfel hingehalten und hätte nicht gedacht, dass sie wirklich so mutig sind, aber er hat mir sogar aus der Hand gefressen. Danach war ich natürlich der Hit bei den kleinen Kindern, die uns zugeschaut haben.
Als wir schon wieder auf dem Weg zurück nach Durban waren, haben wir noch einen Tag in Port Elizabeth gestoppt um den Addo Elephant Nationalpark zu besuchen. Auf einer ganztägigen Safari haben wir Elefanten, Warzenschweine (Pumbas), Zebras, Antilopen, alle möglichen Vögel und Wasserbüffel gesehen. Am Ende hatten wir sogar das Glück einen Löwen zu sehen. Echt beeindruckend! Auch wenn ich im Zoo natürlich schon viele dieser Tiere gesehen habe, ist es schon was ganz anderes, wenn eine riesige Elefantenherde ganz knapp an dem Auto vorbei geht. Wenn man auf dem Bild genau hinsieht, kann man ganz viele Elefanten an dem Wasserloch entdecken.
Und am Ende noch ein Bild von meiner Lieblingsreisebegleiterin. Auch wenn wir viel zu viel gegessen, viel zu viel Geld ausgegeben und viel zu viel Geld für Essen ausgegeben haben, war es ein wunderschöner Urlaub und ich bin jederzeit für ein neues Abenteuer mit dir bereit!
Vielen Dank an alle für´s Lesen! Ich kann eine Reise durch Südafrika nur empfehlen. Vor allem alles was man erlebt, das man nicht in Fotos festhalten kann. Menschen, die man trifft und all die unterschiedlichen Seiten des Landes. Nachdem ich aber auch die Touristenseite gesehen habe, muss ich sagen, dass ich den Teil des Landes bevorzuge in dem die Kühe nicht eingezäunt sind, weil ich hier mein neues Zuhause gefunden habe und auch wenn es oft anstrengend ist, dass es hier so gar nicht wie in Österreich ist, sind Rundhütten und Kühe auf der Straße, Aunties in bunten Schürzen und das Schreien der Kinder viel mehr Südafrika als Strand, Wein und Urlaub.
Liebe Grüße und schöne Ostern!
Eure Anja
PS: Genau das war der Blick meiner Eltern als ich sie raten habe lassen wie viel mein Urlaub gekostet hat.